Über uns

Es gibt bereits so viele verschiedene, christliche Gruppen, Gemeinden und Konfessionen, wozu noch eine weitere?

    Auf den ersten Blick erscheint es sicherlich so, als ob hier nur eine weitere, christliche Gruppierung mit eigenen Glaubensauffassungen entstanden wäre, wir selber betrachten uns aber als Glieder der einen, unteilbaren Kirche Jesu Christi. Dies drücken wir auch mit unserem Namen aus.

Deshalb nennen sie sich katholisch-apostolisch?

    Ja, denn diese Bezeichnung stammt aus dem Glaubensbekenntnis der noch weitgehend ungeteilten Kirche. Dieses Glaubensbekenntnis wird in fast allen Konfessionen gesprochen, auch wenn manche das Wort 'katholisch' durch ein anderes ersetzt haben, weil sich vor allem im westlichen Christentum die falsche Ansicht verbreitet hat, dass nur die römisch-katholische Kirche die einzig wahre, katholische Kirche ist.

Warum der Ortsname Biberach?

    Weil die meisten unserer Gläubigen im Kreis Biberach wohnen. Mit unserer Namensgebung wollen wir keinen konfessionellen Unterschied aufzeigen, sondern genau das Gegenteil, nämlich den Glauben, dass der Leib Christi in seinem Wesen Eins und unteilbar ist.

Wie sehen sie ihr Verhältnis zu den anderen christlichen Gemeinden in Biberach und Umgebung?

    Wir sehen die anderen Christen nicht als Konkurrenz, sondern als unsere Geschwister in Christus, unabhängig von der konfessionellen Zugehörigkeit. Wir alle sind Glieder an dem einen Leib Christi und haben, von den konfessionellen Unterschieden abgesehen, denselben Glauben, wie er im bereits erwähnten Glaubensbekenntnis zum Ausdruck kommt.

Ich verstehe aber immer noch nicht, warum sie eine eigene Gemeinde gegründet haben?

    Wir haben zwar eine neue Gemeinde gegründet, aber keine neue Konfession. Dass die Kirche in ihrem Aufbau in einzelne Gemeinden oder Ortskirchen gegliedert ist, ist ja völlig normal. Und dass es zwischen diesen Gemeinden Unterschiede gibt, ist auch normal, arabische Christen z. B. singen ihre Lieder mit anderen Melodien als wir im Westen, für uns hört sich das sogar befremdlich an. Entscheidend ist das Bewusstsein unter uns Christen, dass wir, egal an welchem Ort wir uns versammeln, denselben HErrn ehren und an Seinem Tisch teilhaben.

Meine Frage ist noch nicht beantwortet!

    Der Leib Christi ist ein Leib, er ist in seinem Wesen unteilbar, Jesus Christus ist nicht teilbar -  und doch ist die Erscheinung seines Leibes in dieser Welt geteilt in Konfessionen. Sichtbar wird dies darin, dass die eine Konfession der anderen nicht erlaubt, von ihrem Tisch zu essen, d.h. die heilige Kommunion zu empfangen. Ich möchte dies mit einer großen Familie vergleichen, deren Nachfahren sich über das Erbe so zerstritten haben, dass sie sich nicht mehr an einen Tisch setzen und miteinander essen und trinken können, obwohl sie wissen, dass sie eine Familie sind. Es ist die teils blutige, mit viel Unrecht verbundene Kirchengeschichte, und es sind die Sonderlehren und besonderen Bekenntnisse (=Konfessionen), welche die Christen daran hindern, das zu sein, was sie sein sollen: Ein Leib!

Und die Gründung einer weiteren Gemeinde ist dann die Lösung?

    Wir glauben, dass die Kirche eine göttliche Einrichtung ist und keine menschliche Erfindung. Letztlich kann nur Gott sein Volk einen und wiederherstellen. Darum treten wir in den Dienst des Gebetes und der Fürbitte für die Kirche und für alle Menschen. Die Grundlage unseres Gottesdienstes ist dieselbe wie in der gesamten Kirche: Das einmalige und vollkommene Opfer von Jesus Christus. Er ist auferstanden aus den Toten und hat die Himmel durchschritten, und jetzt erscheint er für uns vor Gottes Angesicht. Die Vorstellung, dass der irdische Gottesdienst (Liturgie) und der himmlische Gottesdienst (Liturgie) eine Einheit unter dem einen Hohepriester Jesus Christus bilden, ist vor allem in den westlichen Konfessionen zu großen Teilen verloren gegangen. Wer den HErrn Jesus und die Kirche liebt, die eine Taufe bekennt, sich nach wirklicher, geistlicher Einheit sehnt; wer die Liturgie als himmlischen Gottesdienst begreift, wer die Ausübung der Geistesgaben erwartet und fördern will; wer sich sehnt nach der Befreiung, welche Christus den Menschen gebracht hat und tiefer hineinwachsen will in die Erkenntnis Christi, dem bleibt irgendwann nichts anderes übrig als die konfessionellen Grenzen zu überwinden.

Denken sie ökumenisch?

    Grundsätzlich ist es immer gut, wenn Menschen sich über Grenzen oder geschehenes Unrecht hinweg die Hände zum Frieden reichen. Dass Christen sich (und auch Andersgläubige) im Namen Gottes verfolgt und getötet haben, zeigt, wie weit sich die Kirche vom Evangelium entfernt hat. Man spricht heute wie selbstverständlich vom evangelischen oder römisch-katholischen Glauben, als ob es zwei verschiedene Religionen wären. Und gleichzeitig wissen alle, dass es keinen evangelischen, aber auch keinen römisch-katholischen Christus gibt, sondern nur den einen, der von den Toten auferstanden ist. Der Versuch der Ökumene, die konfessionellen Grenzen zu überwinden, scheitert bisher auch am Festhalten an den bestehenden Strukturen und an dem Beharren in den Sonderlehren der jeweiligen Konfessionen.

Und sie wollen diese konfessionellen Grenzen überwinden?

    Die Frage ist zuerst einmal nicht, was wir wollen, sondern was der HErr will. Die Kirche ist sein Leib, das heißt aber auch: Wir Christen sind die Erscheinung seines Leibes in dieser Welt. Das ist eine hohe Berufung und eine hohe Verantwortung, welche ein jeder Christ, aber vor allem die geistlichen Häupter der Kirche haben – sie sind für die Erscheinung dieses Leibes maßgeblich verantwortlich. Da die Kirche keine von Menschen gegründete Einrichtung ist, sondern im Geheimnis der Auferstehung von den Toten und der Salbung mit dem Heiligen Geist besteht, kann auch ihre Wiederherstellung und Vollendung nur von dem ausgehen, dessen Leib sie ist: von Jesus Christus!

Wie setzen sie das praktisch um?

    In unseren liturgischen Ordnungen feiern wir am HErrentag, das ist das ältere Wort für Sonntag, die Heilstat unseres Gottes – die Menschwerdung, Tod und Auferstehung, Himmelfahrt, Krönung und Wiederkunft von Jesus Christus, der wahrer Gott und wahrer Mensch ist. An den Wochentagen verbinden wir uns in den Tagesdiensten mit seinem himmlischen Dienst und bringen Gebet, Bitten, Danksagung und Fürbitten dar. Dabei beten wir für die Einheit der Kirche, ihre Erbauung und Heiligung, aber auch für alle Menschen und die gesamte Schöpfung.

    In unserem alltäglichen Leben versuchen wir, nach dem Liebesgebot Jesu zu leben und soweit es an uns liegt mit allen Menschen Frieden zu halten.

Was wünschen sie sich?

    Wir wünschen uns, dass die Geistlichen und Vorsteher in den verschiedenen Gemeinden und in den unterschiedlichen Konfessionen erkennen und ihre Gemeinden auch lehren, dass der Altar oder der Tisch, an dem sich die Gemeinde versammelt, den einen, himmlischen Altar darstellt, welcher unteilbar ist. Und dass durch all die anderen Altäre und Tische in den anderen Gemeinden, also bei den 'anderen Christen', immer und überall derselbe, eine, himmlische Altar sichtbar wird. Würde uns Christen dies bewusster werden, dann würden wir erkennen, welch schwere Sünde die Teilung des Leibes ist. Dann wäre Umkehr und geistliche Erneuerung möglich – aus dem Geist der Reue und der Anbetung unseres Schöpfers und unseres Erlösers.

 

nach oben

     

Linie1 5x800b

 

Reise zu den 7 Kirchen

 

 

Katechismus