Religion und Politik

Begriffsbestimmungen:

Der Begriff 'Politik' kommt aus dem gr. Wort 'polis' – die Stadt, oder das Gemeinwesen einer Stadt. Ganz allgemein verstanden ist jeder Mensch auch politisch, da jeder Mensch auch Teil eines Gemeinwesens ist, und durch sein Leben auch in dieses Gemeinwesen einwirkt (passiv). Normalerweise versteht man unter Politik allerdings ein zielgerichtetes Handeln oder Verhalten, um das Gemeinwesen zu formen (aktiv). Dies kann durch einzelne Menschen gemacht werden, oder durch Gruppen (Parteien), welche ein bestimmtes Ziel innerhalb des Gemeinwesens durchsetzen wollen.

Der Begriff 'Religion' ist nicht so eindeutig festgelegt. Im Frühneuhochdeutschen entlehnt aus lat. 'religio' (gewissenhafte Berücksichtigung, Sorgfalt), zu lat. 'relegere' (bedenken, achtgeben), ursprünglich gemeint ist „die gewissenhafte Sorgfalt in der Beachtung von Vorzeichen und Vorschriften“ (Erklärung aus 'Kluge – ethymologisches Wörterbuch). Eine weitere Herkunftsmöglichkeit ist das Wort 'religare' (an-, zurückbinden). Religion hat zum einen mit den Vorstellungen des Nicht-Sichtbaren zu tun und mit den Fragen nach dem Sinn des Lebens, zum anderen mit den sich daraus ergebenden (kultischen) Handlungen, Verhaltensweisen und Verhaltensvorschriften, und zwar in Bezug auf den Menschen als einzelne Person, als auch im Gemeinwesen.

Jede Religion ist auch politisch im allgemeinen Sinn, denn die religiösen Vorstellungen und Werte wirken durch das Verhalten und Handeln der religiösen Menschen auch auf das Gemeinwesen ein. Von dieser 'passiven' politischen Wirkung sind 'aktive' politische Vorgehensweisen zu unterscheiden. Es ist daher wichtig zu wissen, ob eine Religion oder religiöse Gemeinschaft auch ein aktives, politisches Ziel verfolgt oder nicht. Und wenn ja, was diese Ziele beinhalten und für jene Menschen bedeuten, welche nicht dieser Religion angehören, d.h. andersgläubig oder ungläubig sind.

 

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