Jesus - der Weg
Der Tod von Jesus war kein rituelles Menschenopfer, sondern eine Hinrichtung – die römische Strafe für einen Aufständischen, von den Römern ausgeführt mit der Zustimmung des jüdischen hohen Rates. Von jüdischer Seite wurde ihm Hexerei, Volksaufwiegelung und Gotteslästerung vorgeworfen, und es war Jesus klar, dass er in Jerusalem sterben würde:
Als Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er unterwegs die zwölf Jünger beiseite und sagte zu ihnen: 18 Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen 19 und den Heiden übergeben, damit er verspottet, gegeißelt und gekreuzigt wird; aber am dritten Tag wird er auferstehen. (Mat 20,17-19)
Er sagte auch über sich selbst:
Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. (Mar 10,45)
Der Begriff des Lösegeldes kann missverständlich sein – die Auslösung bezieht sich auf das, worauf Gott einen Anspruch hat: Wir Menschen als sein Ebenbild sollten auch dementsprechend leben - und können es nicht. Jesus jedoch konnte es und hat dadurch die Forderung Gottes erfüllt und uns ausgelöst oder losgekauft.
Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. 18 Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen. (Joh 10,17.18)
Wir Christen glauben, dass Jesus Christus wahrer Gott und wahrer Mensch ist, dass ER in diese Welt kam, um die Endlichkeit des Menschen in seinem Tod und Auferstehung zu überwinden:
Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, 7 sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; 8 er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. 9 Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, 10 damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu 11 und jeder Mund bekennt: "Jesus Christus ist der Herr" - zur Ehre Gottes, des Vaters. (Phil 2,6-11)
Auch Petrus bezeugte dies in seiner Pfingstpredigt:
Israeliten, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, den Gott vor euch beglaubigt hat durch machtvolle Taten, Wunder und Zeichen, die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wißt - 23 ihn, der nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht. 24 Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, daß er vom Tod festgehalten wurde. (Apg 2,22-24)
Jesus war gekommen, um einen Weg zu gehen – von der Geburt als Mensch bis zum Tod und über den Tod hinaus durch die Auferstehung des Leibes zu einem neuen Leben, auch als Mensch aufgestiegen in den höchsten Himmel und sitzt zur Rechten Gottes, des Vaters:
Denn Christus ist nicht in ein von Menschenhand errichtetes Heiligtum hineingegangen, in ein Abbild des wirklichen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor Gottes Angesicht zu erscheinen; (Heb 9,24)
Jesus bezeichnet sich selbst als Weg zum Vater
Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. (Joh 14,6)
Jesus hat sich geopfert, denn er wurde getötet um seines Zeugnisses und seiner Werke willen. Er ist diesem Zeugnis bis zum bittersten Ende treu geblieben, hat seine Peiniger nicht verurteilt, seine Vollmacht nicht eingesetzt, um seinem Leiden ein Ende zu machen, er war gehorsam bis zum Tod am Kreuz. Er hat sein Leben dargebracht, geopfert, aber nicht rituell, sondern wirklich und wahrhaftig. Er ist auferstanden von den Toten, begabt mit einem neuen Leib, welcher nicht mehr stirbt, und hat somit in seiner Person die Menschen wieder Gott dem Vater nahe gebracht.
Hier erfährt das Wort Opfer eine neue Bedeutung: Nicht die Darbringung eines Werteopfers, sondern der Weg zu Gott selbst ist das Opfer, das ist die 'Nahung' oder 'etwas, das nahe gebracht wurde', auf hebräisch 'korban'.
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