Jesus, das wahre Passahlamm

Die Befreiung Israels aus der Gefangenschaft in Ägypten ist das zentrale Ereignis dieses Volkes, welches auch alljährlich am 14. Tag des ersten Monats gefeiert wird – das Passahfest. Die Befreiung aus der Knechtschaft, der Weg durch die Wüste hin zu dem verheißenen Land sind Inhalt dieser Feier und der damit verbundenen jüdischen Hoffnung, dass einmal der Erlöser kommen wird, welcher Jerusalem und Israel endgültig von jeglicher Fremdherrschaft befreien wird.

Die Israeliten mussten in dieser besonderen Nacht ein Lamm schlachten, es braten und vollständig verzehren. Mit dem Blut das Lammes mussten sie ihre Türpfosten bestreichen, damit sie vom todbringenden Verderber verschont blieben (2. Mo 12). Dies ist die erste, in der Bibel erwähnte und von Gott angeordnete, rituelle Schlachtung eines Tieres. Um vom Tod verschont zu werden, mussten die Türen der Häuser mit dem Blut des Lammes bestrichen sein. 'Passah' heißt übersetzt 'Vorübergang' – der Tod ging an den Israeliten vorbei, dafür musste das Lamm sterben.

Die historischen Ereignisse um Israels Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten sind ein Hinweis darauf, welche Absicht Gott mit seinem Volk und letztlich mit allen Menschen hat. Die Befreiung aus jeglicher Form der Fremdherrschaft – nicht nur im politischen oder sozialen Sinn, sondern auch Befreiung aus jenen Fremdherrschaften, welche in den Menschen selbst vorhanden sind und in letzter Konsequenz die Befreiung aus der Macht des Todes. Darum bringt Paulus dieses Passah-Ereignis mit Jesus Christus in Verbindung, als er schreibt:

    Schafft den alten Sauerteig weg, damit ihr neuer Teig seid. Ihr seid ja schon ungesäuertes Brot; denn als unser Passahlamm ist Christus geopfert worden.
    (1. Kor 5,7)

Und auch Petrus schreibt in seinem ersten Brief:

    Ihr wißt, daß ihr aus eurer sinnlosen, von den Vätern ererbten Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber oder Gold, 19 sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel. 20 Er war schon vor der Erschaffung der Welt dazu ausersehen, und euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschienen. 21 Durch ihn seid ihr zum Glauben an Gott gekommen, der ihn von den Toten auferweckt und ihm die Herrlichkeit gegeben hat, so daß ihr an Gott glauben und auf ihn hoffen könnt.
    (1. Pet 1,18-21)

Johannes der Täufer rief die Juden zur Umkehr, „denn das Himmelreich ist nahe“, und viele ließen sich von ihm taufen zur Vergebung der Sünden. Als Jesus zu Johannes kam, sagte Johannes:

    „Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinweg nimmt“.
    (Joh 1,29b)

Wir Christen glauben, dass Jesus von Nazareth das wahre Passahlamm, und damit dieser verheißene Erlöser ist, von Gott in die Welt gesandt, denn

    der hat uns errettet und berufen mit heiligem Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben, 10 jetzt aber geoffenbart worden ist durch die Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus, der den Tod zunichte gemacht, aber Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium,
    (2. Tim 1,9.10)

Jesus hat die Macht des Todes durchbrochen, der Tod konnte ihn nicht halten, und er ist als Mensch in die Gegenwart Gottes gegangen und aufgenommen worden. Auch wenn wir leiblich noch sterben, so hat doch der ewige Tod über jene keine Macht mehr, welche in Christus sind, oder mit anderen, bildhafteren Worten: deren Inneres mit dem Blut des wahren Passahlammes bestrichen ist.

 

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