Bedeutung der Auferstehung

Religiosität ist ein Teil des menschlichen Lebens, weil der Mensch die Fähigkeit hat, über sich und sein Leben, den Sinn seines Lebens nachzudenken. Religion heißt im wörtlichen Sinn: 'Rück-Bindung' – ein religiöser Mensch ist jemand, der versucht, seinem Leben einen bestimmten oder höheren Sinn zu geben, welcher auch über den Tod hinausreicht, er bindet sich an etwas Jenseitiges. Hierzu hält er bestimmte Normen ein, hat bestimmte Glaubensvorstellungen und pflegt diese in der Regel auch innerhalb einer Glaubensgemeinschaft. Viele Menschen suchen nach etwas, woran sie sich binden können, das ihnen einen Halt gibt im Leben, aber auch eine gewisse Sicherheit und Hoffnung, besonders mit Blick auf die Unausweichlichkeit des eigenen Todes. Vor diesem Hintergrund ist auch der heutzutage geläufige Spruch zu verstehen: „Jeder soll nach seiner Art selig werden!“ Unter einem seligen Menschen verstehen die meisten Menschen jemanden, der glücklich ist, einen heiteren, hoffnungsvollen, versöhnten Menschen, welcher dadurch anderen gegenüber auch gütig und gnädig gestimmt ist. Viele streben in ihrem Leben danach, so zu sein, und können es aus den verschiedensten Gründen nicht erreichen.

Über den Tod hinaus haben aber auch viele Menschen die Hoffnung, dass es nach dem leiblichen Tod irgendwie weitergeht, dass die Seele weiterlebt und an einen besseren, gerechteren und friedvolleren Ort gelangt, als es diese Erde ist. Durch die Berichte über Nahetoderfahrungen wird diese Hoffnung noch verstärkt. Hauptsächlich in den östlichen Religionen gibt es darüber hinaus die Vorstellung der Wiedergeburt, also dass die Seele des Menschen immer wieder in einem anderen Körper in dieser Welt lebt, bis sie durch ständige Verbesserung den Zustand der 'Seligkeit' in vollkommener Weise erreicht hat und nicht mehr erneut in dieser Welt geboren werden muss, um sich zu bewähren und zu verbessern. Unter der Mehrheit der Christen ist mittlerweile die Ansicht verbreitet, dass die unsterbliche Seele des Menschen nach seinem Tod in das Paradies kommt, und damit die Erlösung vom Tod vollzogen ist, der sterbliche Leib, die Hülle, bleibt im Grab zurück und zerfällt. Aber ist das die Erlösung? Für die einzelnen Seelen im gewissen Sinne schon, aber für die Schöpfung, für die Welt hat sich dadurch noch nichts geändert, das Leiden und Sterben geht weiter, der Tod an sich wird dadurch nicht überwunden.

Warum hat die leibliche Auferstehung von Jesus Christus eine so entscheidende Bedeutung? Weil durch die Auferstehung von Jesus Christus die Endgültigkeit des Todes überwunden wurde. Der Tod hat nicht das letzte Wort, sondern das Leben, denn in der Auferstehung von Jesus Christus beginnt eine neue Schöpfung, in welcher es den Tod nicht mehr geben wird:

    Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren, damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige Hoffnung haben 4 und das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe empfangen, das im Himmel für euch aufbewahrt ist.
    (1.Pet. 1,3.4)

Man könnte daraus einen tollen Abenteuerfilm machen: Der Befreier schleust sich unerkannt in das Gefängnis ein, in welchem sein Volk gefangen ist und leidet. Er lebt und wirkt größtenteils unerkannt unter den Gefangenen, obwohl er die Befreiung verkündet und auch vorlebt. Er nimmt selbst die grausamste Strafe auf sich und steigt in diesem Gefängnis bis in die untersten Verließe hinab, um Befreiung zu verkünden und die Gefängnistüren zu öffnen ...

Genau dies hat Gott in seinem Ratschluss getan, ER ist Mensch geworden und hat sich selbst unerkannt in das Gefängnis dieser vergänglichen Welt eingeschleust, denn sein Volk Israel und alle Menschen sind gefangen in der Vergänglichkeit und dem Leiden und Sterben unterworfen. Er verkündigte die bevorstehende Befreiung, heilte zum Zeugnis hierfür die Kranken, hat trotz seiner Unschuld die Todesstrafe auf sich genommen, ist hinabgestiegen, hat gepredigt und in seinem Leib durch die Auferstehung den Tod überwunden und die Gefängnistüren geöffnet:

    Er (Jesus) war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, 7 sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; 8 er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. 9 Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, ...
    (Phil 2,6-9)

    Da nun die Kinder Menschen von Fleisch und Blut sind, hat auch er in gleicher Weise Fleisch und Blut angenommen, um durch seinen Tod den zu entmachten, der die Gewalt über den Tod hat, nämlich den Teufel, 15 und um die zu befreien, die durch die Furcht vor dem Tod ihr Leben lang der Knechtschaft verfallen waren.
    (Heb 2,14.15)

Im apostolischen Glaubensbekenntnis heißt es: Jesus Christus ist 'abgestiegen in das Totenreich, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten ...' Dieses Absteigen in das Totenreich beinhaltet mehr als nur die Grablegung des Körpers, Jesus ist zu den Geistern der schon lange Verstorbenen gegangen und hat ihnen Befreiung verkündet:

    So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt. 20 Diese waren einst ungehorsam, als Gott in den Tagen Noachs geduldig wartete, während die Arche gebaut wurde;
    (1.Pet 3,19.20)

Und am dritten Tag ist er auferstanden von den Toten, der Tod konnte Jesus von Nazareth nicht in seiner Gewalt halten, auch nicht seinen Leib:

    Den habt ihr durch Menschen, die das Gesetz Gottes nicht kennen, ans Kreuz schlagen und töten lassen. So hatte Gott es nach seinem Plan im voraus bestimmt. 24 Und genau den hat Gott aus der Gewalt des Todes befreit und zum Leben erweckt; denn der Tod konnte ihn unmöglich gefangenhalten.
    (Apg 2,23.24)

Der Sieg über den Tod wurde durch die Hingabe Jesu Christi und seine leibliche Auferstehung vollzogen - über Christus, den Auferstandenen hat der Tod nun keine Macht mehr. Das ist die Frohe Botschaft, denn ER hat das überwunden, was wir Menschen nicht überwinden können. Und darum ist die Botschaft von der leiblichen Auferstehung so wesentlich:

    Wir wissen, daß Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn.
    (Röm 6,9)

An vielen Stellen legt die heilige Schrift immer wieder besonderen Wert darauf zu betonen: Jesus ist den Seinen nach seiner Auferstehung leiblich erschienen, nicht nur als Geist:

    Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! 37 Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. 38 Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum laßt ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? 39 Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Faßt mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. 40 Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. 41 Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? 42 Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; 43 er nahm es und aß es vor ihren Augen. 44 Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muß in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. 45 Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. 46 Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, ...
    (Luk 24, 36-46)

Die leibliche Auferstehung von Jesus Christus ist deshalb von entscheidender Bedeutung, weil dieses Ereignis Auswirkungen auf die gesamte Schöpfung hat. Es geht um viel mehr als die Erfüllung von persönlichen oder menschlichen Heilserwartungen, es geht um die Erlösung der Schöpfung als Ganzes, um eine neue Schöpfung, in welcher niemand mehr sterben muss, in welcher es auch kein Unrecht und kein Leiden mehr gibt.

    Dann erwarten wir, seiner Verheißung gemäß, einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt.
    (2.Pet. 3,12)

 

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